Zum 100. Geburtstag von Prof. Meta Alexander
Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI), mit Leidenschaft für die Lehre in Pflege und Medizin und Stifterin des Meta-Alexander Nachwuchspreises
Autoren: Graffmann-Weschke, Katharina und Weschke, Lukas
Als 1973 die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) gegründet wurde, war Meta Alexander 49 Jahre alt. Sie war die einzige Frau unter den Gründungsmitgliedern und wurde bei den Wahlen zur Vergabe der Ämter in den Beirat der Gesellschaft und in das Herausgebergremium des damals neuen offiziellen Organs der DGI, der Zeitschrift „Infection“, gewählt.
Meta Alexander wurde am 14. Juli 1924 in Berlin geboren. Christlich aufgewachsen, allerdings aus einer jüdischen Familie stammend, wurde ihr in den 1940er Jahren untersagt zu studieren. Sie arbeitete deshalb zunächst als Laborassistentin. Nach dem zweiten Weltkrieg studierte sie Medizin, promovierte, wurde Fachärztin für Innere Medizin und habilitierte sich in diesem Fach. 1971 wurde sie schließlich zur Professorin ernannt.
In Berlin erlebten viele sie parallel zu ihrer Forschung und klinischen Tätigkeit vor allem als Förderin des ärztlichen und pflegerischen Nachwuchs. In der Lehre gab sie mit viel Elan ihre Begeisterung weiter. So betreute sie bis zum Ende ihrer Karriere 91 Doktorarbeiten, und sie war Autorin von über 100 wissenschaftlichen Publikationen. Darunter war auch die „Infektionsfibel“, die sie gemeinsam mit Hansjürgen Raettig herausgab. Dieses Lehrbuch der Infektiologie begleitete Generationen von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften in ihrer Aus- und Weiterbildung.
In Anerkennung ihres besonderen ärztlichen und gesellschaftlichen Engagements erhielt sie im Laufe ihres Lebens große Ehrungen, so die Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer für ihr Engagement um die Fortbildungsakademie, das Bundesverdienstkreuz am Bande und kurz vor ihrem Tod die Rudolf-Virchow-Verdienstmedaille.
Meta Alexander starb am 13. Mai 1999 in Berlin. Sie wurde bei ihren Eltern auf dem Friedhof der St. Matthias Gemeinde in Berlin Schöneberg beigesetzt.
Am 31. März 2000 wurde aus ihrem Erbe die Meta-Alexander-Stiftung gegründet. Im Namen der Stiftung schreibt die DGI jährlich den Meta-Alexander-Preis für klinische Infektionsforschung aus, mit der aktuelle Arbeiten zur Infektiologie geehrt werden. Er hat sich in den letzten Jahren mit zahlreichen vergebenen Stipendien zum wichtigsten Nachwuchspreis der DGI entwickelt. So entfaltet Meta Alexander über ihren Tod hinaus weiter eine Wirkung auf die Entwicklung der Infektiologie und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland.